Foto(s): Henrik Matzen
Text: Anneke Fröhlich
Geröstet, gemahlen, genossen – alles bei uns im Norden. Die Bohnen für den neuen Hofgut Kaffee stammen zwar natürlich aus tropischen Gefilden, aber veredelt werden sie in Eckernförde an der Ostseeküste. In der gläsernen Kaffeerösterei im Restaurant Luzifer kümmert man sich ebenso liebevoll wie kenntnisreich um die Grundlage für das liebste Heißgetränk der Deutschen.
Der Duft wärmt die Seele. Fruchtige, nussige, schokoladige und würzige Noten mischen sich in der Rösterei, die durch eine Glaswand vom Gastraum getrennt ist. Diesen Ort im Eckernförder Restaurant Luzifer mag Ingo Kryg (rechts im Foto oben) besonders gern. Hier stellt der Betriebsleiter spezielle Mischungen roher Kaffeebohnen zusammen, füllt sie in den Trommelröster und drückt den Startknopf. Die Nase wird gekitzelt, es rasselt in den Ohren, Wärme streichelt die Haut. „Dabei sind die Augen beim Rösten eigentlich das Wichtigste“, erklärt Ingo Kryg. „Mit der Zeit entwickelt man die Erfahrung, wann die Bohnen die richtige Färbung haben. Über Temperatur und Dauer kann ich beim Rösten viel spielen.“ Seit neun Jahren ist er für den Kaffee aus dem Hause Luzifer verantwortlich – und somit dafür, was rund eine Million Gäste pro Jahr an den sechs Luzifer-Standorten aus den Tassen schlürfen.
Kunstvolle Veredlung eines Naturprodukts
„Von unseren Gästen bekommen wir das wichtigste Feedback“, sagt Geschäftsführer Reiner Wegner. Vor 15 Jahren begann er mit seinem Team, in Eckernförde eigenen Kaffee zu rösten – eine Kunst, denn es ist alles andere als leicht, aus dem Naturprodukt das Beste herauszukitzeln. „Anfangs haben wir uns ganz schön die Hörner abgestoßen“, erinnert sich der Vollblutgastronom.
„Aber inzwischen haben wir sehr gute Mischungen entwickelt. Da hatte der Lockdown sein Gutes. Als unsere Restaurants geschlossen waren, hatten wir genügend Zeit, uns intensiv mit dem Kaffee zu beschäftigen.“ Namen wie „Moin“, „Ahoi“ oder „Lieblingskoffie“ auf den schlichten Tüten betonen die regionale Verbundenheit. „Wir sind norddeutsch, nicht hip“, betont Reiner Wegner.
Handverlesen und limitiert
Diese Philosophie passt prima zur norddeutschen Qualitätsmarke Hofgut, für die nun drei Kaffeesorten in vorerst limitierter Auflage („Batches“) aus der Eckernförder Rösterei kommen. Espresso und Crema werden als ganze Bohnen von Hand abgefüllt, dazu gibt’s klassisch filterfein gemahlenen Kaffee. „Der Trend geht eindeutig weg von Hightech-Maschinen, hin zum guten alten Filterkaffee, am besten im Keramikfilter aufgegossen – so mache ich es zu Hause auch“, erzählt Reiner Wegner. Auch bei den Rohstoffen setzt man bei Luzifer auf Tradition. „Die Mischung aus den Sorten Arabica und Robusta macht’s“, ist Ingo Kryg überzeugt. „Wir beziehen über den Hamburger Freihafen hochwertige Bohnen aus allen Anbaugebieten.“ Ihnen die köstlichsten Aromen zu entlocken, ist dann die Aufgabe des Röstmeisters – mit gutem Gespür und der Liebe zum Kaffee.
Erhältlich überall bei Markant.