Mit Kochtopf und Schneebesen in der Küche fing alles an: Jennifer Claußen und Lukas Krebs wollten ein nachhaltiges Waschmittel erfinden, das ausschließlich auf natürlichen Inhaltsstoffen basiert. Und es sollte eine hohe Waschkraft haben. Herausgekommen ist die Marke Naturbär.

„Warum gibt es eigentlich kein einziges bezahlbares Waschmittel ohne Duftstoffe im Supermarkt? Zumindest haben wir keines entdecken können.“ Jenny Claußen kennt etliche Menschen, die allergisch auf herkömmliche Waschmittel reagieren – auch sie selbst hat manchmal Hautirritationen. Und so experimentierte die damalige Chemiestudentin 2017 mit Inhaltsstoffen wie Soda, Wasser, Kernseife und Zitronensäure. Ihr Freund Lukas Krebs, gelernter Elektriker und mittlerweile selbstständiger Unternehmer, ließ sich anstecken von ihrer Leidenschaft. „Wir arbeiten zum Beispiel mit einem Tensid auf Sonnenblumenbasis, benutzen also kein Palmöl.“ Noch war die Marke Naturbär aber nicht geboren. Die beiden verbrachten einen Sommer lang fast jeden Sonnabend im Waschsalon und setzten viele Maschinen in Gang. In den Trommeln: Kleidungsstücke mit fiesen Flecken. „Wir haben Motoröl, Senf, Tomatenmark oder Rotwein auf T-Shirts gekippt“, erinnert sich Lukas. Sie verglichen die Ergebnisse ihres Waschmittels mit den Resultaten anderer nachhaltiger Waschmittel – bis sie komplett zufrieden waren. Inzwischen hat sich Naturbär in Schleswig-Holstein gut entwickelt. Die Glasflaschen kommen aus einer Glashütte aus Mitteldeutschland, alle Inhaltsstoffe stammen aus Deutschland, abgefüllt wird in Hamburg. „Wir wollen schon bald mit einer Behindertenwerkstatt zusammenarbeiten“, erzählt Lukas. Das junge Paar ist motiviert, auch wenn ihr Produkt noch kein Geld abwirft. „Ich freue mich einfach, wenn ich Menschen mit unserem Waschmittel helfen kann“, sagt Jenny, die inzwischen Referendarin an einer Schule in Neumünster ist. Auch Lukas will so lange weitermachen, wie das Produkt Menschen Freude und Nutzen bringt. Mal sehen, wo die Reise des Waschmittels mit dem süßen Bären auf dem Etikett noch hingeht.