Foto(s): Frederik Röh/ Henrik Matzen
Text: Kerstin Schmidtfrerick
Pilze sind so geheimnisvoll wie köstlich. Sie sind so ganz anders als Weißkohl, Apfel und Co. Im Gegensatz zu Obst und Gemüse enthalten Pilze kein Chlorophyll. Daher können sie ihre Nährstoffe nicht selbst aus Sonne, Luft und Wasser produzieren, sondern müssen sie aus dem Boden aufnehmen. Zudem steckt in ihren Zellwänden häufig Chitin. Dieser stabile Stoff kommt im Pflanzenreich nicht vor, sondern ist typisches Merkmal von Gliederfüßlern wie Käfern oder Krebsen. Das sind Gründe, warum Pilze nicht zu den Pflanzen und auch nicht zu den Tieren gezählt werden, sondern ein eigenes Reich bilden.
Leben im Untergrund
Ebenso geheimnisvoll ist die Wuchsform von Pilzen. Das, was wir als Pilze in der Pfanne braten, als Suppe zubereiten und zu Pastasoße verarbeiten, ist nur ein klitzekleiner Teil des Gewächses. Das unterirdische Myzel einiger Pilzarten kann sich weit über einen Quadratkilometer ausdehnen. Das größte bisher gefundene Exemplar ist ein Dunkler Hallimasch, der im US-Bundesstaat Oregon mit einer Ausdehnung von über neun Quadratkilometern und einem geschätzten Gesamtgewicht von etwa 7.500 Tonnen wächst. DieserOrganismus gilt heute als das größte Lebewesen der Erde. Sein vermutetes Alter beträgt mindestens 1.900 Jahre, vielleicht auch über 8.000 Jahre.
Wunder auf dem Teller
Die herrlich duftenden Pfifferlinge lassen sich nicht kultivieren und sind daher nur jetzt zur Pilzsaison erhältlich. Sie werden für ihr kräftiges, leicht pfeffriges Aroma geliebt. Sie sollten stets gegart gegessen werden. Auch Austernpilze schmecken am besten gebraten oder paniert; roh sind sie bitter. Der weiße Belag ist typisch und lässt sich mit einem Tuch abwischen. Für alle Pilze gilt: Frisch genießen, dann schmecken sie am allerbesten.
Tipps
So frish, so gut
Frische Pfifferlinge sind dottergelb, fest und duften leicht nach Aprikosen.
Ohne Wasser
Schonend, aber aufwendig ist das vorsichtige Reinigen der Pfifferlinge mit einer Bürste.
Pfifferlinge
Der würzige Geschmack passt zu Nudeln, Klößen und Reis sowie zu Eier-, Fleisch- und Fischgerichten. Die bei uns im Handel erhältlichen Pfifferlinge stammen meist aus Osteuropa.