Was haben Pomelos und Fahrradhelme gemeinsam? Erst einmal nichts. Freiburger Forscher haben genauer hingesehen. Sie wollten wissen, wie die supergroßen Zitrusfrüchte es schaffen, Stürze aus bis zu 15 Metern unbeschadet zu überstehen. Dafür haben die Wissenschaftler die Schale der Pomelo unter die Lupe genommen. Die feste Schicht um das saftige Fruchtfleisch besteht aus der äußeren gelbgrünen Schale und einem bis zu drei Zentimeter dicken, weißen Polster. Genau das hat außergewöhnliche Eigenschaften.

Das Prinzip Pomelo
Ein Spezialgebiet der Freiburger Forscher ist die Bionik – die Wissenschaft, die Phänomene aus der Natur auf die Technik überträgt. Bekannteste Beispiele sind der Klettverschluss und der Lotuseffekt für wasser- und schmutzabweisende Oberflächen. Bei der Untersuchung der Pomelo-Schale zeigte sich, dass das Material breiter wird, wenn man es in die Länge Viel Schale, viel Frische zieht, und schmaler, wenn es zusammengedrückt wird. Das nutzten die Forscher und entwickelten einen Schaum, der sich bei Druck zusammenzieht und dadurch den Schutz erhöht. In einem Fahrradhelm könnte so ein 20 bis 30 Prozent höherer Schutz erzielt werden. Einen Prototyp gibt es bereits.

Geschmackspotpourri
Pomelos sind die größten Vertreter der Zitrusfruchtfamilie. Sie lassen sich verarbeiten wie Orangen und Co. Damit sie den Weg aus den Anbauregionen in China makellos überstehen, sind sie meist umhüllt von einem Netz oder einer Folie. Pomelos vereinen die Süße von Orangen und Mandarinen mit dem Herben von Pampelmusen und Grapefruit. Sie schmecken im Smoothie, peppen Wintersalate fruchtig auf, passen zu Fisch, Geflügel, Tofu und Halloumi und lassen sich zu einer winterlichen Marmelade mit Ingwerschärfe verarbeiten.