Foto(s): Frederik Röh/ Henrik Matzen
Text: Kerstin Schmidtfrerick
Für viele ist es das typischste deutsche Gericht: Sauerkraut – zubereitet aus fein geschnittenem Weißkohl, mit Milchsäurebakterien fermentiert und haltbar gemacht. Griechenlandfans und Liebhaber deftiger Gerichte kennen den Kohlvertreter als klassischen Krautsalat. Die knackigen, leicht süßlichen Blätter schmecken roh und gegart. Wie wäre es mit Weißkohl-Lasagne? Oder Weißkohl asiatisch aus dem Wok? Das klassische Wintergemüse mit der Extraportion Vitamin C und vielen guten Inhaltsstoffen hat die Chance zur Neuentdeckung verdient. Auch weil Weißkohl zum größten Teil aus einheimischem Anbau kommt und ganzjährig erschwinglich ist.
Kohlland Dithmarschen
Seit September dreht sich im schleswig-holsteinischen Kreis Dithmarschen alles um den Kohl. Gut 90 Millionen Kohlköpfe – weiß, rot und grün – reifen dort jährlich im Nordseeklima auf mehr als 3.000 Hektar fruchtbarem Marschland. Es ist Europas größtes zusammenhängendes Kohlanbaugebiet. Gepflanzt und geerntet wird überwiegend per Hand. Im Jahr 2014 wurde der Weiß- und Rotkohl aus Dithmarschen in das EU-Qualitätsregister aufgenommen und trägt seitdem das Gütezeichen „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.).
Der Kohlgeruch
Verantwortlich für den typischen, kräftigen Kohlgeschmack, aber auch für seinen unverkennbaren Geruch besonders beim Kochen ist der von Natur aus im Weißkohl enthaltene Schwefel. Für etwas mehr Milde können ein Spritzer Essig oder auch eine Walnuss im Kochwasser sorgen. Menschen mit empfindlichen Mägen werden nach dem Genuss weniger von Blähungen geplagt, wenn eine Prise Anis, Fenchel oder Kümmel mitgekocht wurde. Wie auch immer man ihn zubereitet: Jetzt muss es Weißkohl sein!
Tipps
Gute Freunde
Geraspelte Möhren, Paprika, Gurke und geriebener Apfel passen zum Weißkohl.
Schnelle Handarbeit
Fein gehobelten Kohl mit beiden Händen durchkneten. Das macht ihn schön weich.
Kurze Garzeit
Kohl nicht zu lange kochen – so bleiben wertvolle Inhaltsstoffe und Geschmack erhalten.